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Samstag, 3. Juni 2017

Bald Frieden in Luxburg?

Wie unsere geschätzten Leser vor einigen Wochen in unserem Blatt erfahren konnten, plante man im Fürstentum Luxburg ein Volksfest. Ein Vorhaben, das jeden Kenner des Landes in Erstaunen versetzte, zumal es auch noch in einer der verrufensten Gegenden des Fürstentums, nämlich dem Warndtwald, ausgerichtet werden sollte. Natürlich waren wir wie immer interessiert, euch auf dem Laufenden zu halten. Und tatsächlich haben unsere Nachforschungen einige interessante Neuigkeiten an den Tag gebracht, die wir unseren Lesern natürlich umgehend nahebringen möchten.
Der Aufruf zum Volksfest war wohl nur ein recht fragwürdiger Versuch, ein geheimes Treffen der wichtigen politischen Parteien des Fürstentums und darüber hinaus zu tarnen. Doch schon im Vorfeld wurde die Täuschung fallen gelassen und es wurde offen von einem „Konzil der wichtigen Mächte des Landstrichs“ gesprochen. Gastgeber war niemand anderes als der Großfürst von Lotharingen höchstselbst, der sich allerdings vor Ort durch einige niedriger rangige Adlige vertreten ließ. Somit fand das Konzil auch nicht in Luxburg selbst, sondern in Lotharingen statt. Genauer gesagt im Kloster Vigor St. Mont, etwas südlich des Warndtwaldes gelegen.

Schon im Vorfeld war die Frage, ob man beim Fürstentum Luxburg überhaupt noch von einem Land sprechen kann. Denn die aktuelle Lage stellt sich so da, dass die zwei wichtigsten Adelsfamilien (die de Luxburgs und die Guiscards) tief zerstritten sind über territoriale Ansprüche, der nordwestliche Teil des Fürstentums ist zudem seit Jahren von wallonischen Kräften besetzt, wobei dazu gesagt werden muss, dass die Wallonie eigentlich die Oberherrschaft über ganz Luxburg beansprucht. Ein südlicher Zipfel wird von Elben bewohnt, die seit langem auf ihre Unabhängigkeit pochen. Direkt daneben siedelt ein Echsenvolk, das ebenso wenig der Hoheit des Fürsten untersteht und ganz im Gegenteil, in der Vergangenheit immer wieder für blutige Übergriffe verantwortlich war. Im Nordosten wiederum ist seit einigen Jahren einiges Land vom Alcyonkult besetzt, dem sich sogar dortige Barone angeschlossen haben. Man stelle sich vor, ein Kult, der bekanntermaßen eine widernatürlichen Nekromantin untersteht und für seine Blutopfer berüchtigt ist!

Und das sind nur die wichtigsten dort vertreten Interessensparteien. Man mag sich nun vorzustellen, welche geringen Erfolgsaussichten für eine rasche Einigung bestanden. Auch wenn einvernehmlich versichert wurde, dass eine neue, anscheinend ganz besondere finstere und mächtige Kraft den ganzen Landstrich bedrohe. Was sicherlich eine gewisse Motivation darstellt, sich zu einigen.
Andererseits aber auch ein Kunststück, dass sich die vielen Parteien nicht gleich an Ort und Stelle den Kopf einschlagen (oder die Herzen herausreißen, im Falle der Kultisten, oder gar die Schuppen, was die Echsen angeht). Dennoch, und das war die erste Überraschung, scheinen sich alle den Anwesenden an den verhängten Konventsfrieden gehalten zu haben.

Vielleicht ist auch in diesem Kontext, das Bemühen der anwesenden Magierschaft zu verstehen, die am Eröffnungstag des Konzils erst einmal stundenlang palaverte. Von anwesenden Recken haben wir vernommen, dass man sich wahrlich redlich Mühe gegeben habe, die Teilnehmer in einen friedlichen Schlaf zu versetzen (wozu Langeweile ja immer ein gutes Mittel ist). So soll z.B. ausgerechnet der Leiter der Magierschaft der Expedition auf die Frage nach dem aktuellen Kenntnisstand seine Antwort mit der Einleitung „Vor Äonen von Jahren……“ begonnen haben, woraufhin ein längerer Monolog über längst vergangene Zeiten folgte. Und in diesem Tenor ging es dann weiter. Kein Wunder, dass uns zu seinen weiteren Ausführungen oder auch zur Diskussion der Magierschaft kaum Berichte vorliegen, die Gäste sind anscheinend kurz darauf sanft ins Reich der Träume geglitten. Oder, wie man auch hörte, haben die Diskussionsrunde verlassen, um sich praktischeren Dingen zuzuwenden.

Wesentlich dramatischer und emotionaler ging es dagegen beim eigentlichen Hauptthema des Konzils zur Sache, der großen Politik und dem Einigungsversuch der anwesenden Machthaber. Alleine schon die Lautstärke, mit der gestritten und argumentiert wurde, dürfte die Teilnehmer wach gehalten haben. Zeitweise soll es sogar tumultartige Szenen gegeben haben, bei denen es nur eine Frage der Zeit schien, bis blanker Stahl gezogen würde. Deutlich wurde dabei auch wieder einmal, dass man sich eben im Fürstentum Luxburg selbst nicht einig ist. Anscheinend die wallonischen Nachbarn aber ebenfalls unter internem Zwist leiden.

Dazwischen muss es aber auch ziemlich romantisch gewesen sein, als gleich drei Adlige hintereinander der Gräfin Guiscard einen Heiratsantrag machten und dabei auch Schmuck von nicht unwesentlichem Wert den Besitzer wechselte. Ein Eheversprechen gab es dann aber zumindest während des Konzils nicht.

Manche mögen es als Wunder bezeichnen, andere als einen Erfolg der Diplomatie, die insbesondere in den Sitzungspausen teilweise schon konspirativ gewesen sein muss, aber am Ende gab es zumindest in einem wichtigen Punkt Einigkeit: Alle Parteien forderten, dass der Alcyonkult sich aus Luxburg zurückziehen müsse (außer die diesem Kult angehörigen Barone natürlich, die widersprachen). Ebenso ist man sich einig geworden, zumindest grundsätzlich gegen die neu aufgetauchte dunkle Gefahr vorzugehen.
Wie dies in der Praxis aussehen wird, bleibt abzuwarten. Vielleicht waren auch einige Lippenbekenntnisse dabei, um einen guten Eindruck zu erwecken?

Im Umfeld des Konzils ist es dann aber tatsächlich zu Kämpfen gegen diese neue, finstere Macht gekommen. Nicht ganz unerwartet waren es auch die Diener dieser neuen Macht, von Teilnehmern der Expedition oft nur schlicht „die Irren“ genannt, die sich nicht an den Konzilsfrieden hielten und immer wieder Angriffe starteten. In der Nacht vor Ende des Konzils kam es dann sogar zu einer regelrechten Schlacht, die von der Expedition gewonnen werden konnte. Womit dann wohl diese „neue, finstere Macht“ gleich einen Dämpfer erhalten hat. So ist es zumindest zu hoffen für die braven Bürger Luxburgs.

Wir werden natürlich die Augen offen halten und euch weiter informieren. Unterm Strich bleibt auf jeden Fall festzuhalten, dass wir dem ravernischen Adel gar nicht genug danken können, dass er zum einen einig ist, zum anderen keine dunklen Kulte ins Land lässt und uns so ein friedvolles Leben ermöglicht.