Als Gesandter des ravernischen Reiches besuchte der Graf von Montargon-Drachenfurt im elften Mond des letzten Jahres das Bretonische Reich. Begleitet wurde er dabei von seinem Amtmann Kasimir zur Mühlen und Neira Ringsdorf. In diplomatischen Kreisen war der Besuch mit Spannung erwartet worden, ist doch Bretonien zum einen für seine ritterlichen Tugenden, vor allem aber für seine Neigung zum Kriegführen bekannt. Ein unter Umständen recht glattes Parkett also für Diplomaten.
Doch wie wir erfahren haben, scheint seine hochwohlgeborene Magnifizenz Patharis zu Tayarand dieser Aufgabe mit Bravour gemeistert zu haben. Letztlich wurde er sogar zur Beratung der bretonischen Hochlords hinzugezogen und wir sind sicher, dass er den Herren einige hilfreiche Ratschläge geben konnte. Die allerdings scheint das Land auch zu benötigen, denn just während der Wahl eines neuen Reichskanzlers kam es zum Auftritt einer finsteren Gestalt, welche eine der Reichsinsignien entwendete. Genaueres ist uns noch nicht bekannt, aber es steht zu erwarten, dass die bretonische Ritterschaft dies nicht auf sich sitzen lassen wird. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass man sich ratsuchend auch an unseren Grafen wenden wird.
Auch abseits der hohen Politik scheint die ravernische Gesandtschaft neue Kontakte geknüpft zu haben. So wird berichtet, dass der Herr zur Mühlen sehr häufig in Begleitung der Zofen der bretonischen Lordkonsulin gesehen wurde und diese auch mit seinen tänzerischen Fähigkeiten beeindruckt habe.
Dabei hätte die fest geplante Reise fast verschoben werden müssen. Der Grund: Kurz vor Reiseantritt erkrankte der gräfliche Hofkutscher Fritz und seine hochwohlgeborene Magnifizenz weigerte sich, die Reise mit jemanden anderem auf dem Kutschbock anzutreten. Allzu oft in letzter Zeit sei man ohne den bewährten Fritz entweder nicht am geplanten Ziel angekommen, oder Teile des Gepäcks fehlten. Nur mit viel Mühe gelang es den Grafen zu bewegen, auf einen von Fritz persönlich empfohlenen Aushilfskutscher zu vertrauen und die Reise dennoch anzutreten. Und den Göttern sei Dank, kam unser Graf nicht nur heil an, sondern vor allem auch wieder heil nach Kornburg zurück!