Nachdem es in den letzten Tagen fast nur ein Thema in den Tavernen Kornburgs gab, freut es uns vom Volkesmund außerordentlich, dass wir nun tatsächlich Entwarnung für unsere treuen Leser geben können:
Es wurden bei weitem noch nicht alle Igors entdeckt, der Wettbewerb geht weiter.
Erst vor wenigen Tagen erreichte uns eine kurze Erklärung des Herausgebers der berüchtigten Jasper van hinten Reihe, in der er klar stellte, dass ihm noch keine vollständige Liste aller Verstecke des kleinen, quirligen Wurms vorliegen würden. Aber wie kam es nun überhaupt zu der Behauptung, ein Einwohner Kornburgs hätte alle Igors gefunden?
Wir vom Volkesmund fühlten uns natürlich in unserer Ehre gepackt, diese hartnäckigen Gerüchte näher zu untersuchen. So folgten wir den Spuren der verschiedenen Geschichten und verbrachten lange, anstrengende Nächte in so mancher Taverne und Kascheme des Landes. Zu guter Letzt führte uns die Fährte wieder dorthin wo sie begann, nämlich zurück in unser beschauliches Kornburg.
Schlussendlich konnten wir vom Volkesmund die wahren Begebenheiten um den angeblichen Fund der Igors in unmittelbarer Nähe des Grafensitzes aufdecken. Und um jegliche Gerüchte hier gleich im Keime zu ersticken: Unser geliebter Landesherr hat dennoch nichts mit dieser Geschichte zu tun.
Vielmehr sind wohl sein treuer Kutscher und ein gut bekannter Tagelöhner die tragischen Helden in dieser kleinen Geschichte.
Aus zuverlässigen Quellen haben wir vom Volkesmund erfahren, das dem Kutscher des Herrn Grafen vor einiger Zeit sein Haustier entlief. Nun, vermutlich sollten wir besser "entschlängelte" schreiben, handelt es sich doch um eine wurmähnliche Kreatur die dem Igor aus den Jasper van Hinten als Vorbild gedient haben soll. Dafür spricht auch, dass das possierliche Tierchen des Kutschers ebenfalls auf den Namen Igor hört.
Besorgt um seinen Schützling machte sich der Kutscher also des nächtens auf seinen Igor wieder zu finden. Unterstützt wurde er dabei von dem bereits erwähnten Tagelöhner. Eben dieser fand dann wohl auch das Tierchen in einer Gasse hinter der Stammkneipe des Kutschers in Kornburg. Dabei entfuhr ihm wohl der freudige Ausruf "Endlich hab ich den Igor! Das wars dann wohl!".
Dies wiederum schnappten einige Gäste der Taverne auf, und kamen zu den falschen Schlussfolgerungen.
Begünstigt wurde dies wohl sicherlich auch dadurch, dass der Tagelöhner, wie wir vom Volkesmund erfahren haben, in einer recht merkwürdigen Aufmachung durch die Straßen lief und daher von niemanden erkannt wurde. Trotz der angenehm lauen Sommernächte trug er bei seiner Suche dicke, wollene Handschuhe, einen eben solchen Schal und gar eine Mütze, die er sich so tief über die Stirn zog, das wohl nur noch die Augen zu sehen war.
Dies bleibt für uns vom Volkesmund auch das letzte Rätsel in dieser Geschichte. Warum nur verpackte sich der wackere Wurmjäger so sehr?
Zum Schluss bleibt uns nur, allen Lesern des bekannten Schundblatts weiterhin viel Glück bei Ihrer Jagd nach den Igors zu wünschen.
Und dem "echten" Igor wünschen wir, dass er den kurzen Ausflug in die Freiheit genossen hat, und freuen uns, dass er nun wieder wohl behütet bei seinem Herrchen angekommen sein dürfte.