Schon immer ranken sich Sagen und Legenden um das geheimnisvolle Volk der Elben. Nun erreichten den Volkesmund allerdings Berichte über ein kürzlich neu entdecktes Geheimnis der spitzohrigen Gesellen.
Aus gut unterrichteten Quellen wurde uns die handschriftliche Notiz eines Schriftgelehrten aus dem fernen Theokratischen Protektorat Madara zugespielt, in der zum ersten Mal die Elbische Schockstarre Erwähnung findet. Natürlich wollen wir unserer werten Leserschaft diese bahnbrechenden Erkenntnisse über das edle Volk der Elben nicht vorenthalten. Man möge uns aber verzeihen, wenn wir hier nur eine gekürzte Version des Berichts wiedergeben werden:
Kaum dass diese finsteren Gesellen an unserer Lagerstätte auftauchten und uns attackierten, sackte unser elbischer Gast auch schon, scheinbar bewusstlos, zusammen. Ich selbst folgt der Dame kurz darauf in die Bewusstlosigkeit, wurde ich doch von mehreren Schwerthieben niedergestreckt.
Als ich später wieder erwachte erfuhr ich mit Verwunderung, dass eben diese Elbe den hinterhältigen Angriff wohl mehr oder weniger unbeschadet überstanden hatte ... (hier lässt sich der Gelehrte ausgiebig über die Schwere seiner eigenen Verletzungen aus) ...Fast mag es mir scheinen, als hätte die Elbe in Angesicht der drohenden Gefahr auf einen in der Tierwelt weit verbreiteten Trick zurück gegriffen, und sich einfach tot gestellt... (Es folgt eine Aufzählung verschiedener Tierarten, die sich diesem Trick bedienen)...Nun versicherte mir die Elbe aber, sie haben diesen Zustand der Starre nicht bewusst herbei geführt, sondern sei instinktiv in eine Art Schockstarre verfallen...(In den folgenden Zeilen philosophiert der Autor darüber, ob und wie er dieses Phänomen näher untersuchen könnte)...Schlussendlich sei festgehalten, dass ich diese Elbische Schockstarre bisher nur bei dieser Elbe aus dem Laicambar mit eigenen Augen sehen konnte. Ihre Reaktion auf die Starre und die darauf folgenden Bemerkungen legen aber Nahe, dass dies nichts Ungewöhnliches bei Ihrem Volke sei.
So weit zum Bericht des Gelehrten. Leider konnten wir weder in Erfahrung bringen wann und wo genau der Bericht entstand. Die Erwähnung des Laicambar lässt aber vermuten, die Geschehnisse haben in Luxburg stattgefunden.
Uns vom Volkesmund war dieses Phänomen bisher gänzlich unbekannt, und wir würden es natürlich niemals wagen, die eleganten Elben unserer Heimat mit, zum Beispiel, einem Opossum, zu vergleichen. Andererseits ist unser Landesherr höchstselbst schon immer an neuen Forschungen aus aller Herren Länder interessiert. So sehen wir es uns als unsere Pflicht an, das Phänomen der Elbischen Schockstarre auch weiterhin zu beobachten.
Es würde uns aufs Äußerste erfreuen, sollte sich der Urheber der obigen Notiz noch namentlich zu erkennen geben, oder gar persönlich den Volkesmund kontaktieren.
Auch weitere Augenzeugenberichte einer Elbischen Schockstarre nehmen unsere Schreiber gerne entgegen.