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Mittwoch, 4. Juli 2018
Kaffee nach Grafenart
Nicht nur uns vom Volkesmund kam in den letzten Tagen immer wieder ein merkwürdiges Getränk zu Ohren. Nein, selbst in den entlegeneren Gegenden unserer schönen Heimat hörte man von dem geheimnisvollen Trank der wohl in den verschiedensten Adelshäusern derzeit äußerst beliebt sei.
Der geneigten Leser mag schon ahnen um was es geht. Tatsächlich ist es einem unserer Berichterstattern gelungen nähere Informationen zu dem fast schon sagenumwobenen "Kaffee nach Grafenart" zu erlangen.
Die Bezeichnung für dieses Heißgetränk scheint von Region zu Region leicht zu variieren. So sprach man dem Volkesmund gegenüber mancherorts vom "Gräflichen Muntermacher" oder vom "Grafenkaffee". Auch vom "Kaffee nach Art des Landesherrn" war hier und dort die Rede. Am außergewöhnlichsten wurde der Trunk in der unmittelbaren Nähe des gräflichen Sitzes tituliert. Hier nannte man das Getränk unter vorgehaltener Hand auch den "Morgenschreck" oder wahlweise "Kutscher-" bzw. "Tagelöhner-Trunk".
So unterschiedlich man den Trank auch nennen mag, so sicher sind wir vom Volkesmund uns aber das es sich immer um das selbe Getränk zu handeln scheint. Der genaue Ursprung der merkwürdigen Mischung bleibt uns zwar derzeit noch verborgen, wir können aber mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass das Getränk in der Tat auf unseren Grafen Dijarion Patharis oder aber sein Gefolge zurückzuführen ist.
Nun kommen wir aber zum Wichtigsten: Um was genau handelt es sich nun beim "Kaffee nach Grafenart"? Grundlage des Tranks ist ein frisch gebrauter Kaffee nach Vorliebe des Trinkers.
Dieser Kaffee wird allerdings noch verfeinert mit einem kleinen Schuß Rum und der Scheibe einer Limette oder Zitrone. In einigen Varianten der Rezeptur wird zwar behauptet sowohl der Rum als auch die Fruchtscheibe müssten vom Vortag stammen und dürften auf keinen Fall frisch sein, dies können wir vom Volkesmund derweil aber nicht so recht glauben.
Nach mehreren Selbstversuchen unserer Berichterstatter können wir der zunächst unpassend erscheinenden Kombination aber durchaus einiges abgewinnen. Gerade bei einer leichten Katerstimmung scheint der Trunk wahre Wunder zu bewirken. Aber auch ohne diesen Vorwand lässt er sich durchaus trinken und versieht den doch eher langweiligen Kaffee mit einer außergewöhnlichen Raffinesse. So ist es für uns vom Volkesmund kein Wunder, dass dieses Getränk gerade beim Adel derzeit äußerst beliebt zu sein scheint.